Article Mark Lauzon Article Mark Lauzon

Ein Beitrag über das OSPA Exeperiment im Landanzeiger

An article about my OSPA bike and experiment in a regional newspaper (Aargauer Zeitung).

Ein einzigartiges Fahrrad besteht den Härtetest – beinahe
Das 10’000 Kilometer Experiment

Der Frühling ist fast da, die Radsaison steht vor der Tür und viele Radfahrer werden sich in den nächsten Tagen und Wochen ausgiebig mit der Neuanschaffung eines Fahrrades befassen. Die schier unendliche Auswahl von Rad-Typen, MTB, Citybike, e-Bike, Rennrad, von verschiedenen Modellen und Farben und in allen Preisklassen können die Entscheidung recht schwer machen. «An genau diesem Punkt stand ich vor rund eineinhalb Jahren und weil trotz der grossen Auswahl kein Bike meinen Ansprüchen gerecht wurde, entschloss ich kurzerhand mein eigenes, ganz einzigartiges Fahrrad zu konzipieren und mit Hilfe von Spezialisten bauen zu lassen», erzählt der Schlossrueder Mark Lauzon

OSPA-Landanzeiger_20180412.png

Das «Ein Service pro Jahr»-Experiment OSPA nennt sich sein Gefährt, was für «One Service Per Annum», also «Ein Service pro Jahr». Denn dem Gefährt wurde sogleich ein Experiment auferlegt, welchem kein normales Fahrrad standhalten würde. Ein ganzes Jahr beziehungsweise 10’000 Kilometer ohne Service trotz Extrembelastung mitunter im Renneinsatz. Extreme Temperaturen, Schnee, Eis, Salzwasser, Regen, Schlamm und Staub – Mark Lauzon und OSPA meisterten 2017 alles.

Das gemeinsame Experiment gipfelte Mitte Juni. Dann nahm der 51-Jährige am Bikepacking Rennen NAVAD 1000 teil, einer 1000 Kilometer langen Strecke die von Romanshorn quer durch die Schweiz über alle Berge bis nach Montreux führt. «Nach sechs Tagen, sechs Stunden und 36 Minuten erreichte ich zwar total entkräftet als Drittschnellster das Ziel. Mein Vertrauen ins OSPA ist seither unerschütterlich», sagt Mark Lauzon..

Quasi von Schlossrued nach Peking

Obwohl das Experiment auf ein Jahr ausgelegt war, erfolgte der grosse Service erst Mitte März 2018, also nach rund 10’000Kilometern. Das entspricht einer Fahrstrecke von Schlossrued nach Peking. Das Experiment könnte also eigentlich als geglückt bezeichnet werden, wären da nicht zwei Schaltzüge, die vorzeitig ausgetauscht werden mussten, da das Kabel ausfranste und so das Schalten zunehmend erschwerte. Ansonsten wurde das Rad das ganze Jahrlediglich abgespritzt und gefahren. «Kein handelsübliches Fahrrad hätte dieser Belastung standgehalten», sagt Mark Lauzon stolz.

Ab dem 24. April 2018 geht’s weiter

Auch 2018 wird OSPA Mark Lauzon zu neuenAbenteuern begleiten. So starten sie am 24.April beim self-supported ITALY DEVIDE, welches ähnlich wie das NAVAD 1000 über Stock und Stein von Rom über Siena, Florenz, Verona, Bologna auf 936 Kilometer und 25’000 Höhenmeter bis zum Gardasee führt. «Wenn alles gut läuft und das Wetter mitspielt, rechne ich mit rund fünf Tagen Fahrzeit. Ich bin gespannt», freut sich Mark Lauzon auf das nächste Abenteuer. Interessierte können das Rennen via Live-Tracker Tag und Nacht mitverfolgen, der entsprechende Link und weitere Informationen finden Sie unter www.ospa.bike.

Link zum > Online-Artikel

Weiterlesen
Article Mark Lauzon Article Mark Lauzon

Profile of me and OSPA in the AZ (in GERMAN)

An article about my OSPA bike and experiment in a regional newspaper (Aargauer Zeitung).

Dieser Informatiker hat sich zum 50. Geburtstag ein massgeschneidertes Velo geleistet

«Cyclosophe», nennt sich Mark Lauzon mit einem Augenzwinkern, und «Innovator». Was hat ein Velo mit Weisheit zu tun? Und wie kommt ein Informatik- und Marketingspezialist überhaupt aufs Velo? «Mit knapp 30 wollte ich wissen, was noch geht», sagt der drahtige Mann, der die 15 Jahre zuvor kaum Sport getrieben und «nicht so gesund gelebt» hat. Im Radfahren fand er schliesslich seine Passion.


«Ich brauche Ziele», sagt Mark Lauzon. Und er sei ein Strukturmensch. Seine Hauptlebensachsen sind die Arbeit, die Familie und das Hobby. Da gibts Berührungspunkte: Ehefrau Edina ist oft seine Betreuerin. Das nächste Ziel, just nach den Skiferien mit der Familie – Lauzons haben drei Mädchen – , ist das Cyclocross-Rennen in Glattfelden vom 10. bis 12. Februar. In drei Tagen sind 180 Kilometer zurückzulegen, und das nicht auf der asphaltierten Strasse, sondern auf Nebenstrassen und im Gelände, wo Geschicklichkeit gefragt ist. Radquer sozusagen. Und da kommt sein neues Ospa-Velo zum Einsatz, seine Eigenentwicklung.

Velofahren hat für Mark Lauzon auch etwas Meditatives. «Neue Ideen kommen nicht auf Abruf», sagt er. Zweimal pro Woche fährt er mit dem Velo von Schlossrued nach Baden zur Arbeit. 80 bis 90 Kilometer hin und zurück. Da gibt es verschiedene Routen, aber die Hauptstrasse geht gar nicht. Zum Beispiel über Kulm, Dürrenäsch, das Seetal, Dottikon, Mellingen. Oder der Aare entlang. Dann steigt er morgens um halb sechs aufs Velo. Einige Monate hat er gebrütet über seinem Ospa-Experiment, sicher auch beim Velofahren.

Formeln als Hilfen

«Ich liebe die Einfachheit», sagt Mark Lauzon. Und hinter Ospa steckt eine Philosophie. Die vier Buchstaben sind Programm: One Service Per Annum. Ein Service pro Jahr. Er weist auf das Velo hin, mit dem er die letzte Woche im Schnee, Matsch und Regen gefahren ist. Abspritzen, fertig. Einfach, schlank, einheitlich, schnell. So soll es sein.

Mark Lauzon mag griffige Formeln. Gegen das Multitasking, das zu Überforderung und Burnout führen könne, setzt er die Oipu-Formel: One Interaction Per Unit. Eine Handlung pro Einheit. Ospa ist eine Anwendung davon. Einmal waschen pro Woche wäre eine andere.

Nachdem er an der Velomesse in Friedrichshafen «keinen Göppel von der Stange» gefunden hat, der seinen Ansprüchen genügte, begann er zu zeichnen und wartungsarme Komponenten zusammenzustellen. Das Kernstück ist eine integrierte 18-Gang-Schaltung, die jährlich beziehungsweise alle 10 000 Kilometer nur einen Ölwechsel benötigt. Statt einer Kette, die nach Schmierung quietscht, hat das Velo einen Karbonriemen. Ein massgefertigter Titanium-Rahmen und eine wartungsfreie Karbongabel aus Island gehören zum Ospa. Radsport Marquart in Neuenhof hat ihm das Fahrrad zusammengebaut. Geht Ospa bald in Serie? Lauzon lacht: «Das ist ein Nischenprodukt.» Und kostet zwischen 7000 und 8000 Franken.

«Nicht ganz schmerzfrei»

«Tortour» heisst das Cyclocross-Rennen in Glattfelden am Wochenende. Das klingt nicht gemütlich. «Nicht ganz schmerzfrei», meint Mark Lauzon, und es mache auch nicht immer nur Spass. Man komme an seine Grenzen, doch setze auch dieser Sport Glückshormone frei. Wichtig dabei: Er fährt das Rennen im Zweierteam mit seinem besten Freund, da kann man einander Mut zusprechen, ja wenn nötig sogar schieben. Sein Ospa-Velo hat mehr Gewicht als die meisten anderen, breitere Reifen, ein Handicap, doch er hofft auf ruppiges Gelände.

Zudem ist die Selbsterfahrung wichtiger als die Rangliste, besonders beim 1000-Kilometer-Rennen vom Bodensee quer durch die Schweiz bis zur Fredy-Mercury-Statue in Montreux im Juni dieses Jahres, zwei Wochen nach einem 24-Stundenrennen in Ligurien. «Da gibt es keine Rangliste, nur die Namen der Teilnehmer und ihre Zeit», sagt er. 100 Fahrer können an diesem unbegleiteten Rennen, wo man mit Sack und Pack völlig auf sich allein gestellt ist, teilnehmen. Der Reiz hier ist das Ungewisse, der «Ausbruch aus dem Reglementierten»: «Ich weiss nicht, wie es herauskommt.»

Wer weiss: Vielleicht kommt der Cyclosoph Mark Lauzon in diesem Sommer pedalend auf ein neues Projekt für das nächste Jahr?

Link zum > Online-Artikel

Weiterlesen